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Nachricht aus dem Archiv

Karsten Meyer schrieb am 06.February.2016, 11:04:47 in der Kategorie user.foto

Systemkameras mit oder ohne Spiegel usw.

> >Ich empfinde diese Art des Fotografierens als antiquiert und unsinnig in
> Zeiten der Digitaltechnik.
>
> Was nutzt du bzw zu was würdest du raten?

Ich bevorzuge spiegellose Systemkameras. Die gibt es in allen (Sensor-) Größen und sie liefern dementsprechend die gleiche Bildqualität wie DSLRs. Sie sind kleiner als diese, weil der Spiegel entfallen ist, und man sieht im (elektronischen) Sucher oder auf dem Display immer, wie das Bild werden wird - wie bei jeder Kompaktknipse auch.

Ich benutze derzeit eine Sony NEX-5R. Deren Nach-Nachfolger, die Sony Alpha 6000, wird gerade extrem günstig angeboten, weil just diese Woche ein Nachfolgemodell angekündigt wurde. Diese Kameras sind geradezu extrem kompakt (das ist so eine Marotte von Sony), haben Klappdisplay und Sucher. Das Angebot an Objektiven ist noch etwas begrenzt, aber abgesehen von extremen Telebrennweiten gibt es doch alles.

Ein anderes interessantes System spiegelloser Kameras nennt sich "Micro Four Thirds", da stecken die beiden Hersteller Panasonic und Olympus dahinter. Da ist der Sensor ein kleinwenig kleiner (und damit auch die Kameras, vor allem aber die Objektive). Das System gibt es schon ein paar Jahre länger, und das Angebot verschiedener Kameras und Objektive ist inzwischen gewaltig.

Eines sollte man bei (gebrauchten) spiegellosen Systemkameras aber beachten: Die haben erst seit wenigen Jahren einen Autofokus (AF), der in der Geschwindigkeit an DSLRs ran kommt. Sportfotos sind mit älteren Modellen kaum möglich, mal von Schach abgesehen. Dafür arbeitet der AF spiegelloser Kamras aber weitgehend fehlerfrei, Justageprobleme wie bei DSLRs gibt es hier systembedingt nicht.

Du solltest dir aber zuerst mal überlegen, ob du wirlich eine Systemkamera willst!
Die Entscheidung dafür hat nämlich Folgen - vor allem finanzielle. Denn nur mit dem Kit-Objektiv hast du mit jeder Kamera weit weniger als z.B. mit einer sog. Bridge-Kamera, wo alles, was man je benötigt, gleich drin ist. Auch die Bildqualität der Kit-Objektive ist in aller Regel wenig berauschend - die sollen billig sein, um den Gesamtpreis zu drücken. Du kannst mit einem Kit-Objektiv nichtmal eine Nahaufnahme machen - dafür braucht es schon wieder ein anderes Objektiv.

Daraus folgt: Die Anschaffung einer Systemkamera (egal, ob mit oder ohne Spiegel) macht nur dann Sinn, wenn du die Anschaffung weiterer Objektive planst. Wie z.B. von lichtstarken Festbrennweiten für Innenaufnahmen ohne Blitz oder schöne Portraits mit unscharfem Hintergrund. Oder einem Superweitwinkelobjektiv für dramatische Landschaftsbilder und Innenräume. Oder einem Teleobjektiv für Tierfotos.

Evtl. wäre eine gute Bridgekamera wie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 die bessere Lösung für dich. Da ist alles drin, incl. 16-fachem Zoom (Kit-Objektive haben in der Regel einem um die dreifachen Zoombereich). Ich kenne Hobbyfotografen, die von einer DSLR auf diese Kamera umgestiegen sind und sehr glücklich damit sind.

Der etwas kleinere Sensor dieser Kamera(s) im Vergleich zu DSLRs oder den o.g. Sonys hat vor allem folgende Folgen:
- mehr Bildrauschen bei wenig Licht und
- mehr Schärfentiefe bei gleicher Blende.
Letzteres bedeutet, dass sie für künstlerische Fotografie, insbesondere für Portraits, weniger ideal sind, weil der Hintergrund nicht so schön unscharf ist, wenn man vorn die Schärfe setzt.

Viel Qual bei der Wahl!  ;-)
Gruß Karsten

PS: Hier mal einer der vielen Fotografen, die von einer DSLR zur A 6000 gefunden haben:
Pavel Kaplun: Kamera Review: Sony Alpha 6000 & Sigma 19/2.8 DN
Hier zeigt er den Unterschied von DSLR zu (spiegelloser) Systemkamera.
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