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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 02.September.2014, 17:37:27 in der Kategorie user.telecom

Voice-over-IP

> Seit Jahren meldet sich ein alter Schulfreund nur mit "...rg", wenn ich ihn
> anrufe.

"Würg"? :devil:

Kenn' ich aber auch von einem Bekannten, der öfter mit mir über Handy telefoniert. Oft höre ich diverse seiner Worte nicht, und er wundert sich dann, denn bei ihm käme mein Gesprochenes prima an. Nun ja.-augenroll- (Hat jetzt nicht viel mit Scheiß over Ei Pie zu tun, sondern damit, dass es manche Leute scheinbar nicht kratzt, wenn man sie durch irgendwelche Technik-Probleme kaum noch verstehen kann.)

> Der Mangel kann definitionsgemäß nur die dazugekommene Technik sein, die
> "Alte" war ja in Ordnung. Früher. In den 80ern des vorherigen Jahrhunderts
> war die Qualität nicht so bescheiden wie heute.

Das ist auch das, was ich nun mehrmals in den heise-Foren mit in meine Postings einbaute: Eine recht zuverlässig funktionierende Technik durch eine nicht zuverlässige solche zu ersetzen, das sollte man dem Kunden, welcher die Technik kaufen soll, gefälligst nicht auf's Auge drücken. Und schon gar nicht hinterher dem Kunden die Alleinschuld geben, nach dem Motto: "Das habt ihr davon, wenn ihr es so billig haben wollt!" Zumal es bei einem Vertrag immer zwei Beteiligte gibt, von denen nur einer das Opfer der Kunde ist.

> Im verlinkten Artikel steht etwas von "salonfähig". Das kann nur der Salon
> mit Kermikausstellung und Wasserquellen sein, aka Scheißsalon.

Na, das erklärt doch das Rauschen in der Leitung. :devil:

> Warum ist das so? Mir scheint, das Festnetz soll verdrängt werden.

Soweit ich weiß, liegen die anbieterseitigen Vorteile von VoIP einerseits bei den Kosten für's Unternehmen, andererseits muss man für VoIP-Telefonie und DSL-Internet nur eine Sorte von Infrastruktur aufbauen. Für analoge Telefonie und DSL-Internet hätte man vermutlich zwei verschiedene Leitungsnetze. Das verursacht nicht nur Kosten, sondern auch sonstigen Aufwand. Wie's mit ISDN/DSL aussieht, weiß ich nicht.

Jedoch ist auch die Frage, was denn infrastrukturmäßig eine Monokultur bringt (oder eben nicht bringt). Man stelle sich mal vor, statt des breiten Sortiments an Verkehrsmitteln (Privat-PKW, Taxi, Bus, Eisenbahn, Flugzeug, ...) gäbe es plötzlich nur noch ein einziges in Schland. Das hätte garantiert so viele Nachteile, dass man auf diesem Gebiet eine derartige Vereinheitlichung gar nicht erst anfängt.

> Bleibt die
> maximale Wertschöpfung am unzufriedenen Kunden, der im Oligopol (Monopol
> mit wenigen Anbietern, in D nur noch 3 statt 4 Netzbetreiber mobil) keine
> Alternativen hat und so oder so konsumiert. Qualität runter Preise rauf,
> das ist einfacher, als die Qualität zu verbessern und die Kosten zu senken.

Genau. Und, siehe oben: Schuld ist natürlich der "alles billig" wollende Kunde.

In der Realität dürfte es hier sowohl Initiativen von Seiten der Anbieter wie auch der Kunden geben, die eine derartige Abwärtsspirale von Qualität und Preis anschubsen oder in Gang halten. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, wie der Kunde in so einem Fall den ersten Schritt machen würde - zuerst mal muss doch ein Anbieter da sein, der niedrige Preise bietet. Erst dann kommt die Abwärtsspirale in Bewegung.

> Dem Verbraucher bleibt nur der üblicherweise unterlassene 100% Boykott.

Wenn er das denn kann. Ziel beispielsweise des magentafarbenen Riesen soll es sein, in den kommenden Jahren alles auf VoIP umzustellen. Nehmen wir mal an, dass dann auch die Infrastruktur der Kommunikationsnetze darauf umgestellt wird: Da kann man dann nicht mehr viel wählen. Telefon ginge dann nur noch über VoIP, Internet sowieso. Was mit dem Handy ist, weiß ich nicht. Ist dann die Frage, ob der Kunde sich Telefonboykott leisten kann.

> Ich
> liste Produkte, die ich nicht unbedingt brauche und mit denen ich nicht
> zufrieden bin, möglichst aus.

Ich liste bisweilen schon Sachen aus meiner "To buy"-Liste aus, die ich lediglich nicht brauche. Derzeit bleistiftweise gehört ein Handy dazu, brauch' ich im Augenblick nicht. Oder HD-TV. Brauche ich nicht, und wäre mir im Augenblick auch die Mehrinvestition in Glotzkasten und sonstige Hardware (neuen Sat-Receiver usw.) nicht wert. Darf natürlich jeder anders sehen - wer für dieses Freizeitvergnügen (oder von mir aus auch die Nachrichten) HD-TV haben möchte, der soll es sich ruhig kaufen.

> Witzigerweise dachte ich gestern darüber
> nach, wie das wäre, nur noch über Briefpost erreichbar zu sein. Geht
> aktuell gar nicht. Ging früher aber. Vielleicht teste ich das mal in 10
> Jahren, wenn ein Anbieterwechsel nötig ist.

Das haben wir vor ein paar Wochen mal getestet, und viele in unserem Ort und den Nachbarorten gleich mit. Da hatte ein Bagger ein Kabelbündel unsanft der Erde entrissen, :devil: und es gab für drei oder vier Tage kein Telefon und kein Internet. Es dauerte nicht lang, und mein Vater stand auf der Matte, um zu klären, welches unserer Geräte nun kaputt wär' und zum Händler im Ort geschleppt werden müsse. Meine Antwort: Keins - wenn DSL und Telefon gleichzeitig weg sind, kann es keinerlei Hardware sein, die nur eins davon betrifft. Und alles "Gemeinsame" (v.a. den "Splitter") hatte ich schon überprüft.

Ich selber hatte mit diesem (kurzzeitigen) Telefon/Internet-Ausfall jetzt auch keine Probleme (unter anderen Umständen hätte es natürlich anders aussehen können), aber für den Rest der Welt sah es bisweilen anders aus. Kann ich aber auch nix für, wenn sich alles immer mehr von solcher Technik abhängig macht...-lapalomapfeif-
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