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#338757 Die Spielefront, mit und ohne Linux (pc.linux)

verfaßt von baeuchlein, 16.04.2013, 17:16:26

> Spielen auf Linux... jetzt kommt sicher erstmal ein Schulterzucken. Aber es
> wird so langsam. Sicher nicht die neuesten Titel, aber teilweise
> funktionieren Sachen auf Linux, die auf aktuelen Windows-Versionen auch nur
> wenn überhaupt nur mit Verrenkungen gehen. Ich rede jetzt vor allem von
> Egoshootern. Ihr wißt vielleicht, daß ich recht gerne alte id-Titel spiele,
> also Doom, Heretic usw.

Linux ist eine Möglichkeit, doch es gibt prinzipiell noch mindestens eine andere.

Da ich bekanntlich nicht so viel Glück mit Linux habe, ist mein derzeit aktuellstes Linux bislang noch ohne funktionierende grafische Oberfläche. Ich vermute mal, da ist dann erst mal nicht viel los mit Spielen, egal ob alt oder neu - es sei denn, man nimmt die wenigen Spielchen auf's Korn, die sogar mit Text noch funktionieren. Doch da fällt mir außer einem Oldie namens "Adventure" und Nethack nichts Weiteres mehr ein, was ich mal länger unter Linux gezockt hätte.

Die andere Alternative: Man versucht's mit einer Art modernerem DOS. Das ist der Weg, den ich seit ein paar Wochen auf einem neuen Notebook gehe. Es ist zwar aus verschiedenen Gründen noch ein ziemliches Gebastel - ich starte mit einer CD, von der eine Bootdiskette gestartet wird, welche "DOS 7" (das "DOS-Fundament" von Win98SE) bootet und dann auf eine FAT32-Partition "überspringt" -, doch die ersten (uralten) Spiele tun's da schon: "Silent Service II" (uraltes U-Boot-Spielchen) oder der Klassiker "Civilization". Nur Sound gibt's keinen, weil das Notbuch keinen PC-Speaker mehr hat und der eingebaute Soundchip nicht mehr kompatibel zum fast vergessenen alten Sound-Blaster-Standard ist. Ach ja, und ein CD-ROM hab' ich auch nicht - es gibt meines Wissens keinen wirklich universellen (und funktionierenden) DOS-Treiber für SATA-CD/DVD-Laufwerke. Nun ja, man kann nicht alles haben. :smoke:

Wer kein altes "DOS 7" hat, kann es auch mal mit FreeDOS versuchen, das soll angeblich auch ganz okay sein. Ich habe mich damit allerdings noch nicht beschäftigt, das steht mal für später auf dem Programm.

Dumm (Doom) oder Heretic habe ich noch nicht ausprobiert, aber die werde ich zu gegebener Zeit wohl auch auf meine "Bastellösung" loslassen. Da auch da aber kein Sound zu erwarten ist, wird meine Lösung am Ende doch eine Sackgasse sein und ich mich irgendwann wohl mal mit DOSBox & Co. befassen müssen. Aber im Augenblick habe ich zuwenig Zeit am Stück, um mich mit diesen Emulatoren zu beschäftigen. Und weglaufen tun die mir ja auch nicht.

> Steam:
> Es gibt mittlerweile ja Steam für Linux.

Nun, ich bin ein Feind von Steam und allen ähnlichen Dingen, bei denen mir der Spielehersteller prinzipiell jederzeit den Hahn abdrehen kann. Zumal ich ausgewählte Spiele auch mal jahrzehntelang immer wieder spiele - siehe oben: "Silent Service II" und "Civilization" stammen vom Anfang der 90er Jahre. Sie zählen allerdings auch zu jenen Spielen, bei denen die "Spielwelt" bei jedem neuen Start wieder völlig anders erstellt wird. Bei Doom hingegen bleibt ja das Gebäude-Layout u.ä. immer gleich. Spiele, die ihre Welt jedesmal neu erbauen, sind wohl irgendwann in den 90er Jahren untergegangen.

> Vielleicht hab ich den einen oder anderen angefixt. Wenn nicht, auch nicht
> schlimm. Wenn ich mir so überlege, wie ich damals in den 90ern mit Debian
> und dselect, Corel Linux oder auch Caldera Open Linux angefangen habe... Da
> war es schon ein riesen Erfolgserlebnis, wenn man mal den X-Server zum
> Laufen gebracht hat.

Stimmt. Ich fing um 1999 herum mit SuSE 7.0 an, doch erst um 2002 herum gelang es mir mit Debian 3.0_r2 das erste Mal, den X-Server reproduzierbar zum Laufen zu kriegen. Vorher klappte es mal, und mal wieder nicht - auf demselben Rechner. :gaga: Noch ein Grund, das uralte Nethack zu installieren; da konnte man während ellenlanger Konfigurationsorgien oder Kernel-Kompilieraktionen (was ich komischerweise schon ziemlich früh hinkriegte, im Gegensatz zu X - das war zunächst 'n Satz mit X :grins:) wenigstens irgendwas zocken.

> Von der Soundkarte und dem Drucker fang ich erst gar
> nicht an.

Tja, die Soundkarte war bei mir normalerweise nicht das Problem: Beim Kernel-Kompilieren einfach die Karte angeben, und in den meisten Fällen ging das dann. Nur in sehr wenigen speziellen Fällen klappte es dagegen gar nicht. Erst mit den 2.6er-Kernels änderte sich das Ganze zum Schlechten hin, weil offenbar niemandem (außer dem Schreiber dieser Zeilen) jemals auffiel, dass im monolithischen Kernel die Kernel-Parameter (für Nichteingeweihte: Die geben die Konfiguration der Soundkarte an) völlig ignoriert werden. Also funktionieren da häufig nur Soundkarten (und -chips) mit funktionierendem Plug&Play (PCI und wenige ISA-PnP-Karten), der Rest tut's nicht. Manchmal würde ich den entsprechenden Programmierern gerne mal mit der Neunschwänzigen den nackten Hintern versohlen, bis sie ihre Software getestet und sich redlich bemüht haben, die Bugs wegzuprogrammieren. Immerhin könnte man das Können der Programmierer dann am Allerwertesten ablesen: Je mehr der in sattem Pavianrot erstrahlt, desto schlechter ist der Programmierer. :devil: Leider palavern heute zu viele Leute gedankenlos daher, dass Programme nun mal immer Bugs haben, und fertig. Stimmt zwar ein Stück weit, aber wer seinen Kram nicht mal testet (geschweige denn ernsthafte Versuche zum Beheben der Fehler zu unternehmen), der soll mich bitte damit verschonen! :hau: Der benutzt dann nämlich die "Programme haben immer Bugs"-Idee nur als Ausrede, um seinen faulen Hintern nach dem Hinrotzen seines Programmcodes (oder Programmkots) nicht wieder hochkriegen zu müssen. Das ist nicht dasselbe wie Fälle, bei denen man mitkriegt, dass die Programmierer sich redlich bemühen, einen Fehler zu finden und zu beseitigen, das aber längere Zeit nicht schaffen. Ich kann das sehr wohl unterscheiden.

> Für Anfänger würde ich
> Ubuntu oder Mint empfehlen.

Die beiden haben den Vorteil, dass sie mit Live-CD/DVD auch ohne Installation schon mal grob ausprobierbar sind. Mint scheint mir aber noch nicht so berauschend zu sein, v.a. weil die von mir vor Kurzem getestete Release 14 zunächst mal nichts anderes installieren kann als das, was auf der DVD drauf ist, plus automatisch ein paar Sprachpakete. Grund: Das Mint-Installationswerkzeug kennt nix anderes. Und dass mit "aptitude" auch ein Fremdwerkzeug dabei ist, was dann wesentlich mehr Software kennt, das steht leider nicht in der Installationsanleitung. Von einem vierzehnten Release erwarte ich schon ein Bißchen mehr!

Mit Ubuntu habe ich persönlich bei den letzten Versuchen Pech gehabt, aber das mögen Einzelfälle gewesen sein. Außerdem ließ sich das jeweils schon mit der Live-CD austesten, da muss man wenigstens nicht ewig lange installieren, um dann doch nur wieder vor womöglich unlösbaren Problemen zu stehen.

Wer jedoch keinen besonderen Grund hat, Linux zu benutzen, dem würde ich eher empfehlen, dieses DOSBox für Windows zu versuchen. Ich kenne es zwar nicht, aber man hätte dabei wenigstens schon mal ein fertiges Betriebssystem als "Unterbau", welches man mehr oder minder gut kennt. (Letzten Endes war das auch der Grundgedanke bei meinem "DOS-7-Gebastel".) Bloß für Spiele würde ich mir nicht die Mühe machen, ein Linux zu installieren.

 

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