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#221516 Verkehr & Hetze (verkehr.zweirad)

verfaßt von baeuchlein, 08.07.2010, 21:31:37

> Hm, ich sehe hier auch immer mal was mit Polizeibegleitung auf den
> Strassen. Wird wohl gemacht noch.

Ach ja, stimmt. Einmal in den letzten 10 Jahren hab\' ich das auch gesehen. Hm. :kratz:

> Man hat den Kindern doch die Flächen genommen. Die Wiesen und Felder sind
> weg im städtischen Raum, im Park dürfen sie nicht, auf der Straße können
> sie nicht spielen.

Das ist hier in meiner Umgebung noch nicht so stark der Fall. Nur muss irgendwer den Kindern mal den Spielplatz und die Wiesen zeigen, weil die im Schnitt ca. 500 m weit weg sind.

Ich sage auch wenig dagegen, wenn auf weniger befahrenen Straßen gespielt wird, obwohl das z.T. Spiele sind, die man auch im Garten erledigen könnte (welcher hier in der Umgebung auch meistens vorhanden ist). Ist immer eine Frage des Drumherum.

> Der Geist ist doch bei allen Verkehrsteilnehmern: \"Ich
> habe recht, ich habe Vorfahrt, und wenn nicht, nehme ich es mir.\"

Das stimmt leider. Und genau das, so hoffe ich, würde durch frühzeitige Verkehrserziehung in den Schulen u.ä. schon früh verhindert (okay, auch da gibt\'s keine 100% Erfolgsquote, aber besser als nix). Ich selber habe auch irgendwann in der Kindheit gelernt, dass die Straße halt - wie ich immer sage - ein gefährlicher Ort ist. Und so halte ich es normalerweise auch beim Autofahren (behaupte ich jetzt mal ;-)).

> Unvergessen der SUV im Wohngebiet diese Woche. Ich ließ Gegenverkehr
> durch. Der Depp überholte mich und setzte alles länger fest als nötig.

Ja, so Scherzchen kenne ich auch. Manche Fahrer überlegen nicht mehr, \"warum tut der da vorne jetzt das, was er tut\", und das ist dann schon der erste Schritt weg von wichtigen Überlegungen im Straßenverkehr.

> In ersten Versuchen nimmt man alle Schilder weg und Ampeln und
> Markierungen. Und zwingt alle Verkehrsteilnehmer, sich vernünftig zu
> verhalten, weil es sonst Chaos und Tote geben würde. Komischerweise scheint
> das zu klappen.

Das wird hier leider in die andere Richtung übertrieben. Ampeln weg und alles mit (viel zu engen) Kreiseln vollknallen. Zweispurige Kreisel auch mit für jeden Kreisel verschiedenen Spur- und Spurwechsel-Markierungen vollpinseln. Und dann noch überall, auch auf zu enge Straßen, Radwege durch Aufpinseln auf die Fahrbahn einrichten. Das Ergebnis ist IMHO eine zusätzliche Gefährdung (weil man dann wirklich zuviel auf einmal beachten und bedenken muss) und/oder eine wirklich unnötige Ausbremsung des ganzen Verkehrs (v.a., weil solcher Unsinn gerne auf vielbefahrenen Durchgangs- und Landstraßen gemacht wird).

Ich bin kein Freund des Schilder- und Vorschriftendickichts, aber man kann es auch in die andere Richtung übertreiben. Aber is\' ja billiger, so\'n Kreisel anstelle einer Ampel. Oder ein hingepinselter Radweg statt eines ordentlich und mit Überlegung eingerichteten - oder gar eines kleinen, ausgeschilderten Umwegs für Räder, über wenig befahrene Nebenstraßen.

> Vergessen wird auch leicht, dass es um Leben und Gesundheit gehen kann.

Genau mein Reden.

> Aber es ist ja wichtig, eine Minute eher am Ziel zu sein. Ich weiß zwar
> nicht, warum [...] Es bleibt aber die
> Frage nach dem Warum bei der ganzen Hetzerei. Man muss dies schaffen, man
> muss da schaffen - warum eigentlich?

Weil es in unserer Gesellschaft in immer mehr Bereichen von Menschen vorgelebt wird.

Zum Teil kommt diese doofe Angewohnheit wohl aus der Wirtschaft und der Arbeitswelt, wo man natürlich mehr geschafft kriegt, wenn man eine gewisse Geschwindigkeit an den Tag legt anstelle eines Tempos, wo andere schon beim Zusehen einschlafen. Verschiedene Mechanismen (ich will sie jetzt mal nicht im Detail erwähnen) führen dann dazu, dass man die Geschwindigkeit erhöht, aber nicht mehr darüber nachdenkt, ob man ein gesundes Maß dabei überschreitet. Also wird man, zunächst in der Arbeitswelt und später auch im Alltag, immer gehetzter. Und dann gewöhnt man sich sowas an und fragt nicht mehr, \"was bringt mir das eigentlich noch?\"

Sowas führt, wie ich schon so manches Mal erlebt habe, zu immer mehr \"Huddelei\" (=unsauberes/qualitativ schlechtes Arbeiten \"hauptsache SchnellSchnell\"), und mit dem \"Gehuddel\" kommen dann die Fehler. War\'s nicht bei den Radreifen der ICE-Züge ähnlich, bis der eine in Eschede die Brücke küsste? (Ich muss manchmal einfach so fiese Ausdrücke verwenden... :devil: wenn\'s weh tut, war es bissig genug.)

 

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