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#219644 Radfahrer - nur Ausreden? (verkehr.zweirad)

verfaßt von baeuchlein, 01.07.2010, 12:29:06

> jetzt kommen wir der Sache schon näher. Mit fadenscheinigen Ausreden
> > Mode hin oder her - es ist in vielen Situationen schlichtweg nicht
> > möglich, das Handzeichen zu geben.
> > Nämlich immer dann, wenn du bremst, oder wenn du lenkst.
> wird das Nichteinhalten von Verkehrsregeln \"Gutgeredet\"

Da bin ich anderer Meinung, und das obwohl ich normalerweise auf das Einhalten der Regeln achte. Das Handzeichen gibt\'s sogar, wenn ich weit und breit niemanden sehe und ich mir sagen könnte, \"da kann ich\'s mir auch sparen\".

Es gibt tatsächlich Situationen, in denen es schwierig ist, alle Regeln unter einen Hut zu kriegen. Und beim Fahrrad hat man eben das Problem, dass das Teil nur zwei Räder hat und deswegen leicht umkippen kann, auch wenn man nur auf einen kleinen Hubbel in der Fahrbahn fährt. Oder es düst irgendwo hin weg, wenn man mit einer Hand versucht, das Gefährt um die Kurve zu lenken, während man mit der anderen noch das Handzeichen gibt und außerdem mit der Lenkhand noch die handbetätigte Bremse benutzen muss. Bei optimaler Planung des Um-die-Kurve-fahrens sollte das zwar nicht passieren, aber im Leben läuft nun mal nicht immer alles ideal. Als Dauerentschuldigung ist das natürlich nicht gedacht, in den meisten Fällen sollte ein halbwegs fahrtüchtiger Mensch die Sache mit den Handzeichen und dem Sich-Umsehen noch hinkriegen.

Hielte ich mich dagegen als Autofahrer sklavisch an alle Regeln, dann gäbe das auch Probleme. Zum Beispiel parken bei uns auf der Hauptstraße in einer Kurve gerne mal Autos, so dass die Fahrbahn zu schmal ist für ein vorbei fahrendes Auto. Die durchgezogene Mittellinie verbietet mir, die andere Fahrbahn zu benutzen. Also müsste ich stundenlang dort die Hauptstraße blockieren, bis der andere seinen Wagen wegfährt oder irgendwer den Karren abschleppt. Das halte ich nicht für sinnvoll, und das entsprechende Hupkonzert täte meinen Ohren auch nicht gut.

Dann lieber mit gegebener Vorsicht links vorbei und mal kurz über die durchgezogene Linie, da haben alle Beteiligten mehr von.

> Wenn man allerdings wie ein Wildgewordener an die Kreuzung heranrast,
> jetzt wie ein Bekloppter bremsen muß, dazu sich zwischen den wartenden
> Autos durchschlängelt dann, ja dann gehts natürlich nicht.

Das ist dann allerdings die andere Seite. So einen Mist mag ich auch nicht.

> Nächste Ausrede:
> > Abgesehen davon: Welche Gefahr besteht für den Autofahrer dabei?
> > Dagegen als Radfahrer lebst du ständig in der Gefahr, von einem
> > nichtblinkenden Abbieger auf die Haube genommen zu werden.
> Es besteht die Gefahr, dass ich den betreffenden Geländetreter umfahre
> weil ich nicht mit dessen Abbiegerei gerechnet habe. Und dann soll ich
> natürlich auch noch zu %-X Schuld haben. Toll!!

Ich glaube, da ging es eher darum, dass ein Unfall Auto gegen Fahrrad vor allem für den Fahrradfahrer schwere Verletzungen bedeuten kann. So\'n Auto ist halt ein wenig massiver als ein Fahrrad und stabiler als Drahtesel plus Radfahrer zusammen.

> > > Genauso überflüssig beim Radfahren: Licht einschalten. Verbraucht nur
> > > unnötig Strom, oder wie?
> > Nein: Kraft, und zwar richtig viel davon.
>
> Mir ist es eigentlich Schnurzpiepegal wieviel Kraft man braucht
> oder was ein Nabendynamo kostet weil ich ja das Glück habe
> daß meine Scheinwerfer und Glühlampen nix Kosten.

Schön, dass Du an Dich denkst. Aber wusstest Du schon, dass es noch mehr als sechs Milliarden andere Menschen gibt? :grins: Und wenn Deine Scheinwerfer und Lampen nix kosten, dann darf ich davon ausgehen, dass Du ein professioneller Autodieb bist, richtig? :devil:

Ich hab\' was gegen Verkehrsteilnehmer (egal, welche), die sich mit Absicht oder fahrlässig nicht um Regeln scheren. Aber auch gegen welche, die die Fehler immer nur bei \"den anderen\" sehen. Mir ist noch keiner begegnet, der völlig fehlerfrei ist.

 

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